Kulturradio vom rbb CD der Woche: Amir Katz, Schubert Impromptus Autorin: Beate Stender Franz Schubert hat es Amir Katz angetan. 2003 hat er den Schubert-Klavierwettbewerb gewonnen, im Anschluss daran alle seine Klaviersonaten sowie einige Liederzyklen eingespielt. Nun hat er sich […]
Kulturradio vom rbb
CD der Woche: Amir Katz, Schubert Impromptus
Autorin: Beate Stender
Franz Schubert hat es Amir Katz angetan. 2003 hat er den Schubert-Klavierwettbewerb gewonnen, im Anschluss daran alle seine Klaviersonaten sowie einige Liederzyklen eingespielt. Nun hat er sich die acht Impromptus vorgenommen. Für den israelischen Pianisten ist Schubert der Inbegriff der Romantik und der Vorstellung, dass die ideale Welt erst nach dem Tod erreicht wird.
Die kurzen, lyrischen Impromptus entstanden in Schuberts letzten Lebensjahr. Veröffentlicht hat er sie in zwei Sammlungen. Amir Katz hat die acht Impromptus hingegen als einen durchgehenden Zyklus eingespielt. Seine Interpretation ist als Streifzug gedacht, als eine Reise durch die verschiedenen Stimmungen und Bilder der Impromptus, die schließlich ein tragisches Ende findet. Behutsam und mit einem klaren, empfindsamen Ton arbeitet Amir Katz die verschiedenen Gefühlszustände wie Hoffnung, Zweifel und Todesahnungen heraus. Eine konkrete Geschichte möchte er seinen Hörern dabei nicht an die Hand geben. Die Bilder, so sagt er selbt, sollen bei jedem selbst entstehen.
Als versierter Liedbegleiter kennt sich Amir Katz mit der Gestaltung von musikalischen Bildern aus: “Der Gesang ist für mich grundlegend für die Interpretation von Schuberts Musik. Der natürliche fließende Gesang, das ist sehr, sehr wichtig. Ich sehe mich als Sänger auf dem Klavier, wenn man das so sagen kann.”
Wie ein Liederzyklus ohne Gesang: Amir Katz gestaltet Schuberts Impromptus als liebevolle Momentaufnahmen und trifft dabei in jedem Stück genau den richtigen Ton.